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Zigarren genießen

Der Vorläufer der Zigarre kommt – wie der Tabak selbst – ursprünglich aus Amerika. In Brasilien und der Karibik umwickelten Ureinwohner zusammengerollte Tabakblätter mit einem großen Blatt und rauchten diese zu rituellen Anlässen. Liebhaber zelebrieren den Genuss einer Zigarre heute noch ausgiebig. Von der Wahl der Zigarre, über die Vorbereitung dieser bis zum Rauchen will genug Zeit eingeplant sein.

Wie findet man die richtige Zigarre? 

Egal ob man schon Zigarren- (bzw. Zigaretten-)Raucher ist oder nur aus Interesse an dem einzigartigen Duft und Geschmack den Zigarrengenuss für sich entdecken möchte, die richtige Zigarre zu wählen ist von verschiedenen Vorlieben abhängig. Zigarren unterscheiden sich unter anderem in ihrem Ringmaß (Durchmesser), ihrer Form und vor allem hinsichtlich ihrer Herkunft und Herstellungsart.

Short- oder Longfiller?

Shortfillerzigarren bestehen aus einer Füllung aus geschnittenen oder gerissenen Tabakblättern. Dieser sogenannte Scrap Filler wird mit einem Umblatt versehen und schließlich in das ebenmäßige Deckblatt eingerollt. Manchmal bestehen das Um- und das Deckblatt auch aus einem Tabakpapier, weswegen diese Zigarren schon zu einem sehr günstigen Preis zu erwerben sind.

Shortfiller aus dem europäischen Raum – auch holländischer Typ genannt - werden trocken gelagert und ebenso trocken geraucht. Allerdings gibt es auch karibische Varianten, die bei hoher Luftfeuchte in einem speziellen Behälter, dem Humidor, gelagert werden.

Longfillerzigarren sind mit ganzen Blättern, den Strips, gefüllt. Je nach gewünschtem Geschmack verwendet der Zigarrenroller verschiedene Sorten Tabak, die er mittels Holzapparatur in Form presst. Das Deckblatt wird durch festes Einrollen oder Verkleben fixiert. Die Fertigung erfordert viel Fingerspitzengefühl, sodass nur wenige Longfillerzigarren maschinell hergestellt werden.

Gelagert werden sie bei einer Luftfeuchte von 68 – 75 Prozent und einer Temperatur von 18 – 20 Grad Celsius im Humidor. Richtig gelagert halten die Zigarren so jahrelang und reifen, sodass ihr Aroma milder und ausgewogener wird.

Welche Zigarre für Einsteiger, welche für Zigarettengewöhnte?

Geschmack und Stärke einer Zigarre sind von den verwendeten Tabaksorten und damit vom Herstellungsland abhängig.

Kubanische Zigarren erinnern nach Kaffee, Nüssen oder Schokolade

Kubanische Exemplare besitzen einen mittelstarken bis starken Nikotingehalt, ebenso wie solche aus Nicaragua und Mexiko. Ihre Aromen reichen von erdigen, würzigen bis süßen Noten - von Kaffee und Nuss bis Schokolade. Bei dem hohen Nikotingehalt leuchtet es ein, dass Sorten aus diesen Herkunftsländern von jenen genossen werden sollten, die es bereits gewöhnt sind, Zigarre zu rauchen.

Zigarren aus Honduras, Holland oder Deutschland

Für alle, die bisher Zigarette geraucht haben, eignen sich Zigarren aus Honduras, Holland und Deutschland. Diese sind geschmacklich milder und ihr Spektrum an Aromen umfasst cremig, nussig, holzige Noten, manchmal von einer gewissen Süße oder Würze durchzogen. Deutsche und holländische Zigarren sind außerdem oft aromatisiert.

Zigarren aus der Dominikanischen Republik sind perfekt für Umsteiger

Wer bisher Zigarettenraucher war, sollte eher mit geschmacklich milderen Zigarrensorte beginnen, damit ein zu starker Geschmack anfänglich nicht überfordert. Hier bieten sich Zigarren aus der Dominikanischen Republik an, wo viele geschmacklich milde Zigarren hergestellt werden. Typisch sind neben holzig, nussig und süßen Aromen auch fruchtige. Allerdings gibt es je nach Hersteller auch sehr starke Exemplare – im Zweifel lohnt ein genauer Blick auf die Beschreibung oder die Nachfrage beim Händler.

Das wichtigste Zigarrenzubehör

Für Einsteiger sind zunächst zwei Dinge als Zubehör für ihre Zigarre wichtig: Das passende Werkzeug zum Anschneiden und das richtige Feuerzeug. Die Anschaffung weiteren Zubehörs wie Etui, Aschenbecher oder Humidor lohnt sich erst für erfahrene Zigarrenraucher. Besonders bei der Wahl des Humidors ist einige Beratung nötig, denn das Geld dafür will gut investiert sein.

Die Zigarre richtig anschneiden

Vor dem Anzünden muss die Zigarre am Kopfende angeschnitten werden. Dafür gibt es drei Möglichkeiten: Cutten, Ausstanzen und Anbohren.

Beim Cutten per Guillotine-Schnitt, wird ein Stück des Zigarrenkopfes gekappt – das Werkzeug hierfür ähnelt tatsächlich der Namensgeberin aus der französischen Revolution. Hierbei ist die Fläche fürs Ziehen am größten, allerdings auch die Gefahr, beim Schnitt das Deckblatt zu verletzen. Deshalb sollte die Klinge immer sehr scharf sein, am besten eignet sich diese Methode für kleine, schmalere Zigarren.

Die zweite Methode ist das Ausstanzen bzw. der Kerbschnitt. Mit einem V-Cutter wird eine Kerbe in den Zigarrenkopf gestanzt, um die Rauchöffnung herzustellen. Ganz ähnlich funktioniert auch das Anbohren, allerdings verwendet man dafür einen Zigarrenbohrer – einen scharfen Ring, der in den Kopf der Zigarre gedrückt wird.

Die beiden letzten Anschneide-Methoden eignen sich für große, voluminösere Zigarren, da dabei das Deckblatt in jedem Fall unbeschädigt bleibt.

Egal wie man die Zigarre anschneidet, der Schnitt sollte immer sauber sein. Außerdem sollte der Zigarrenring niemals sofort abgezogen werden, auch dabei kann das Deckblatt beschädigt werden. Wenn sich die Zigarre beim Rauchen erwärmt, lösen sich etwaige Klebstoffreste und das Band kann mühelos entfernt werden.

Das richtige Feuerzeug für das Zigarre rauchen

Stilecht entzündet man die Zigarre mit einem Streichholz aus Zedernholz (amerikanische Cedrele). Alternativ eignet sich auch ein Feuerzeug. Das Feuerzeug sollte allerdings kein Benzin verbrennen, sondern kohlegefiltertes Gas. Von Kerzen sollte man sich ganz fern halten, diese ruinieren das feine Aroma der Zigarre völlig!

Die Zigarre anzünden und rauchen

Direkt nach dem Anschneiden lohnt sich bereits ein kräftiger Zug an der Zigarre. So lässt sich die Durchlässigkeit der Öffnung überprüfen und ein erster Eindruck der Aromenvielfalt gewinnen.

Die Kunst beim Entzünden liegt darin, die Zigarre nicht direkt in die Flamme zu halten. Sie muss in etwas Entfernung vom Feuer langsam rösten, bis über der gesamten Brandfläche Asche zu sehen ist. Ab und zu absetzen und leicht pusten hilft dabei. Dann kann die Zigarre in den Mund genommen und durch einen ersten Zug endgültig entzündet werden.

Falls die Zigarre im Laufe des Rauchens aus geht, pustet man die Asche kurz ab und wiederholt den Prozess des Anzündens. 

Zigarren raucht man nicht in Eile 

Zigarren inhaliert man niemals in die Lunge, stattdessen zieht man mal langsamer, mal schneller an ihnen, ein- bis zweimal die Minute. Die Varianz im Zug dient dazu, die Zigarre nicht zu heiß werden zu lassen - das schont die ätherischen Öle. Anschließend belässt man den Rauch einen Augenblick im Mund, so können ihre Aromen den Gaumen umschmeicheln.

Zigarrengourmets schmecken neben den oben genannten Noten noch feinere Nuancen heraus, manch einer berichtet von Anis oder reifen, schwarzen Kirschen oder Zimt. Der Geschmack einer Zigarre verändert sich meist, je kürzer sie wird.

Der zu Asche gebrannte Teil einer Zigarre gehört übrigens sanft abgedreht und nicht abgeklopft, wie bei einer Zigarette. Sobald sie so kurz ist, dass sie säuerlich zu schmecken beginnt, legt man sie in den Aschenbecher und lässt sie von selbst ausgehen.

Die Dauer des Rauchgenusses hängt von der Größe der Zigarre und den Gewohnheiten des Rauchers ab – bis zu drei Stunden sind durchaus möglich, in jedem Fall sollte man sich nie weniger als dreißig Minuten Zeit nehmen. Zigarren eignen sich damit perfekt, einen ereignisreichen Tag genussvoll ausklingen zu lassen.

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