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Wie raucht man eigentlich Zigarren?

Sieht man Zigarrenrauchern beim Rauchen ihrer Zigarren zu, sieht man ihnen häufig an, dass sie die Zigarre und den Abend oder den Anlass genießen. Bei diesen Zigarrenrauchern handelt es sich in der Regel um erfahrene Raucher, denn das Zigarrenrauchen ist eine kleine Wissenschaft für sich.

Damit die Zigarre zum Genuss wird gibt es also ein paar Kleinigkeiten zu beachten.

1. Sich Zeit nehmen

Der Genuss einer Zigarre braucht Zeit, wobei die Rauchdauer sehr stark von der Dicke und Länge der Zigarre abhängig ist. In der Regel sollten zwischen 30 und 45 Minuten für eine Zigarre im Robusto Format und 90 Minuten und länger für größere Zigarren wie eine Churchill eingeplant werden. Wenn keine ausreichende Zeit vorhanden ist, kann auf den Genuss von Zigarillos ausgewichen werden. 

2. Die Vorbereitung

Bei Medium- und Longfiller-Zigarren ist auch das Mundstück vollständig vom Deckblatt verschlossen. Damit man die Zigarren rauchen kann, muss die Zigarre am Mundstück erst „geöffnet“ werden. Hierfür gibt es unterschiedliche Methoden:
  • Anschneiden: Dafür gibt es Zigarrenabschneider oder Scheren. Für den Anfang ist ein preiswerter Zigarrenanschneider völlig ausreichend.
  • Bohrer: Das Mundstück kann mit einem Bohrer „aufgebohrt“ werden.
  • Keilschnitt: hierfür gibt es spezielle Schneider, die das Deckblatt keilförmig einschneiden.

3. Das Anzünden

Zum Anzünden von Zigarren eignen sich vor allem Jet Flame Feuerzeuge. Kerzen, Benzinfeuerzeuge und ähnliches sind grundsätzlich nicht geeignet, da diese einen Fremdgeschmack erzeugen. Wenn man geübter ist, lassen sich Zigarren auch mit Streichhölzern oder einem Zedernholzspan anzünden.

Beim Anzünden wird die Zigarre in der Hand und nicht im Mund gehalten. Das Ende wird bei Verwendung eines Jet Flame Feuerzeuges sehr nahe, aber nicht direkt in die Flamme gehalten und langsam gedreht, so dass sich die Zigarre gleichmäßig entzünden kann. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Deckblatt nicht verkohlt. Dies passiert, wenn die Zigarre direkt in die Flamme gehalten wird. Erst wenn die Zigarre leicht schwellt, kann langsam mit dem Rauchen begonnen werden.

4. Das Rauchen

Anders als Zigaretten werden Zigarren nicht auf Lunge geraucht sondern nur gepafft. Beim Rauchen wird der Rauch nur in die Mundhöhle auf den Gaumen gezogen, damit dieser die Aromen voll aufnehmen kann. Der Rauch kann dabei ein wenig im Mund verbleiben und ähnlich wie bei einem guten Wein etwas „gekaut“ werden, damit sich Aromen voll entfalten und vom Gaumen erfasst werden können. Der Rauch kann über den Mund oder nach etwas Übung durch die Nase wieder ausgeatmet werden.

5. Langsam Rauchen

Im Gegensatz zu Zigaretten werden Zigarren eher kalt geraucht. Beim Rauchen sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu stark und nicht zu häufig nacheinander an der Zigarre gezogen wird. Wird die Zigarre heiß, wird sie schnell bitter, was den Geschmack beeinträchtigt.

6. Die Asche

Eine gute Zigarre brennt gleichmäßig ab. Die dabei entstehende Asche sollte beim Rauchen solange wie möglich an der Zigarre verbleiben. Die Asche hat dabei einen kühlenden Effekt, bzw. sie sorgt dafür, dass die Zigarre weniger Luft bekommt und dadurch kühler abbrennt. Gleichzeitig ist die Asche ein zusätzlicher Aromaträger.

7. Dicke der Zigarre

Die ersten Zigarren sollten nicht zu dünn gewählt werden. Der Hauptgeschmacksträger bei Zigarren ist das Deckblatt. Häufig werden die Zigarren auch nach dem Deckblatt benannt und nicht nach ihren sonstigen Bestandteilen (z.B. Maduro, Brasil oder Sumatra).

Der Geschmack des Deckblattes ist zwar sehr wichtig, kann aber teilweise auch sehr eigenwillig sein. Bei dickeren Zigarren ist das Verhältnis von Deckblatt zur Einlage ausgewogener, so dass bei dickeren Zigarren der Mischung der Einlagetabake eine größere Bedeutung zukommt und diese für einen ausgewogeneren Geschmack sorgen. Wenn man ein wenig Erfahrung im Zigarrenrauchen gemacht und seine eigene Geschmacksrichtung gefunden hat, können auch die dünneren Zigarrenformate schöne Genussmomente erzeugen.

8. Qualität der Zigarren

Auch wenn dies an anderer stelle bereits beschrieben ist, gehören ein paar grundsätzliche Informationen doch thematisch in dieses Tutorial.

Short-, Medium- , Longfiller: Hinter diesen Begriffen verbergen sich die grundsätzlichen Beschreibungen zur Einlage der Zigarren und damit auch die Einstufung hinsichtlich der Qualität:

  • Shortfiller: Bei Shortfiller Zigarren wird die Einlage aus kleinen Tabakstückchen hergestellt. Die Herstellung erfolgt dabei in der Regel maschinell. Shortfiller Zigarren sind günstige Zigarren im unteren Qualitätsbereich. Häufig ist das Mundstück bei diesen Zigarren offen, so dass diese nicht angeschnitten werden müssen. Auch die Lagerung dieser Zigarren ist deutlich einfacher, da diese üblicherweise nicht im Humidor gelagert werden müssen. Wenn man kein passionierter Zigarrenraucher werden möchte, eignen sich diese Zigarren für einen Smoke für zwischendurch oder unterwegs, wenn das Mitführen eines Reisehumidors nicht möglich oder zu aufwendig ist.

  • Mediumfiller: Diese sind eher seltener. anzutreffen. Die Mediumfiller Zigarren werden in der Regel von Hand hergestellt. Die Einlage besteht aus ganzen und gerissenen Blättern. Mediumfiller finden sich häufig im mittleren Preissegment und sind qualitativ gute Zigarren. Das Deckblatt besteht üblicherweise zu 100% aus Tabak und ist damit empfindlich. Mediumfiller sollten daher im Humidor gelagert werden. Die Zigarren eignen sich hervorragend als Alltagszigarren.
  • Longfiller: Bei Longfillerzigarren wird die Einlage aus Tabakblättern gedreht. Diese enthalten keine kleinen Tabakteile. Longfillerzigarren sind hochpreisiger als die beiden vorher genannten Varianten. Um Qualitätsverluste zu vermeiden, sollten sie im Humidor gelagert werden. Die Zigarren eignen sich für besondere Momente, einen genussvollen Abend nach einem guten Abendessen, bei einem schönen Glas Rotwein oder Whisky oder wann auch immer einem danach ist.

9. Maße, Einheiten, Formate

Maße für Zigarren werden grundsätzlich in Inch (= engl.Zoll) angegeben, wobei ein Inch / Zoll 2,54 cm bzw. 25,4 mm entspricht.

Ringmaße

Der Durchmesser von Zigarren wird üblicherweise mit dem Ringmaß gemessen und angegeben. Das Ringmaß 1 entspricht dabei 1/64 Inch. Zur Umrechnung von Ringmaßen und Durchmessern können folgende Formeln verwendet werden. Bei der Anwendung der Formeln ist darauf zu achten, dass bei der Eingabe in den Taschenrechner keine Klammern verwendet werden.
  • Berechnung des Durchmessers aus dem Ringmaß: Ringmaß / 64 x 25,4 = Durchmesser in mm
  • Berechnung des Ringmaßes aus dem Durchmesser: Durchmesser x 64 / 25,4 = Ringmaß

Bei der Bestimmung des Durchmessers ist folgendes zu beachten:
  • bei geraden Formen kann durch Durchmesser einfach durch Messen in der Mitte der Zigarrre ermittelt werden
  • bei unregelmäßigen Zigarren sogenannten Firgurados (z.B. Torpedos) wird das Ringmaß an der dicksten Stelle der Zigarren ermittelt
  • bei box-pressed Zigarren (eckige Zigarren) ist die Ermittlung des Durchmessers schwieriger. Aus diesem Grund wird bei diesen Zigarren in der Regel der Mittelwert angegeben.

Zigarrenformate

Im Zigarrenbereich gibt es eine Vielzahl von Formaten und Bezeichnungen. Einige Wichtige haben wir für Sie zusammengefasst.

Gran Corona: Länge: 235 mm • Durchmesser: 18,65 mm • Ringmaß: 47
Prominente: (Double Corona): Länge: 194 mm • Durchmesser: 19,45 mm • Ringmaß: 49
Senorita: Länge: 115 mm • Durchmesser: 10,32 mm • Ringmaß: 26
Panatela: Länge: 127 mm • Durchmesser: 14,29 mm • Ringmaß: 36
Perla: Länge: 110 mm • Durchmesser: 15,87 mm • Ringmaß: 40
Corona: Länge: 155 mm • Durchmesser: 16,67 mm • Ringmaß: 42
Petit Corona: Länge: 127 mm • Durchmesser: 17,07 mm • Ringmaß: 43
Robusto: Länge: 124 mm • Durchmesser: 19,08 mm • Ringmaß: 50
Churchill: Länge: 165 mm • Durchmesser: 20,60 mm • Ringmaß: 52
Piramide: Länge: 156 mm • Durchmesser: 20,60 mm • Ringmaß: 52
Toro: Länge: 158 mm • Durchmesser: 21,43 mm • Ringmaß: 54
Gordo: Länge: 152 mm • Durchmesser: 23,81 mm • Ringmaß: 60

Fertigungsarten und deren Abkürzungen

Machine Made (MM): maschinell hergestellte Zigarren und Zigarillos. Hierbei handelt es sich in der Regel um Shortfiller im günstigen Bereich

Hecho a Mano (HAM): eine Mischform aus maschineller und manueller Produktion. Bei dieser Produktionswart wird in der Regel die Einlage maschinell hergestellt und diese anschließend manuell mit dem Deckblatt umrollt. Auch hierbei handelt es sich in der Regel um Shortfiller Zigarren und Zigarillos

Totalmente a Mano (TAF): Hierbei handelt es sich um vollständig von Hand hergestellte Zigarren. Bei dieser Produktionsart werden aber auch gerissene Einlageblätter verwendet, so dass bei dieser Produktionsart sogenannte Mediumfiller Zigarren entstehen. Diese sind hochwertige Zigarren im mittleren Preissegment. Diese Zigarren sollten im Humidor gelagert werden

Totalmente a Mano (TAM): Ebenfalls von Hand hergestellte Zigarren, wobei bei der Produktion die Einlage aus ganzen Blättern hergestellt wird. Aus dieser Produktionsart entstehen die Longfiller Zigarren.
 

10. Begriffe in Produktbeschreibungen oder Diskussionen

In Produktbeschreibungen und Produktbewertungen ist häufig vom Abbrandverhalten / Abbrand und vom Zugwiederstand die Rede.

  • Abbrand: Gute und hochwertig produzierte Zigarren sollten sehr gleichmäßig abbrennen. Ungleichmäßiges Abbrennen, der sogenannte Schiefbrand, ist ein Zeichen für eine schlechtere Qualität. Bei manuell produzierten Zigarren kann dies in Ausnahmefällen zwar ebenfalls passieren, wenn beim Rollen der Zigarren nicht ganz korrekt gearbeitet wurde. Dies sollte allerdings nicht die Regel sein. Bei preiswerten Zigarren kann dies allerdings vorkommen. Brennt die Zigarre schief oder ungleichmäßig ab, kann hier mit Hilfe des Feuerzeugs Abhilfe geschaffen werden.
  • Zugwiderstand: Gute Zigarren lassen sich leicht rauchen. Sind die Zigarren zu fest gerollt, lässt sich der Rauch nur mit kräftigen Zügen einatmen.

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