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Schnupfmeisterschaften

Schnupfmeisterschaften


In Deutschland gibt es zahlreiche außergewöhnliche und exotische Hobbys. Zu diesen zählen definitiv auch sogenannte Schnupfmeisterschaften. In diesem gilt es, Schnupftabak „um die Wette“ zu schnupfen. Dafür gibt es ganze Schnupfvereine, die sich zusätzlich auch auf zahlreiche Wettbewerbe und Meisterschaften vorbereiten. Neben deutschen Vereinen nimmt auch die Schweiz eine große Rolle in der Schnupf-Szene ein. Eine genaue Auflistung der existierenden Vereine - aktuell 28 Vereine mit 47 Mannschaften - in Deutschland findet sich hier. Bei diesen Wettkämpfen geht es weniger um die Schnupftabak Wirkung selbst, sondern viel mehr um den Wettbewerb an sich. Aber wie genau laufen diese Schnupftabak-Turniere ab?

Ablauf der Schnupftabak-Wettkämpfe

Grundsätzlich wird zwischen zwei Wettkampfarten unterschieden: dem klassischen Wettkampfschnupfen und dem sogenannten Napfcup. Die meisten Regeln gelten für beide Disziplinen, allerdings gibt es einen wesentlichen Unterschied im Aufbau und Ziel des Wettkampfes. Bei beiden Varianten wird zunächst eine Schnupftabak-Dose mit einem Inhalt von 5 Gramm zur Verfügung gestellt. Hier tritt bereits der erste Unterschied auf: der Napfcup setzt voraus, dass eine Tabakmenge zwischen 1 und 3 Gramm auf der Rückseite der Dose angegeben wird. Das ist genau die Menge Schnupftabak, die vom Teilnehmer möglichst genau geschnupft werden soll. Es gilt also, möglichst genau an die vorgegebene Menge Schnupftabak heranzukommen. Die klassische Variante setzt allerdings zum Ziel, einen möglichst hohen Anteil der 5 Gramm zu schnupfen. Zusätzlich zur Menge ist hier auch die Sauberkeit des Schnupfens von Bedeutung. Die Sauberkeit wird anschließend mit der geschnupften Menge verrechnet, wobei die Menge bei einem möglichen Unentschieden schwerer gewichtet wird.

Der Ablauf der Wettbewerbe ist grundsätzlich gleich. Zu Beginn wird der Wettkampf mit den Worten „Schnupfer fertig machen - Dose öffnen - Achtung - fertig, los“ freigegeben. Nun gilt eine Wettkampfzeit von 60 Sekunden, die nach 30, 45 und 55 Sekunden erneut durchgesagt wird. Schließlich wird der Ablauf der Zeit bekannt gegeben. Sollte ein Teilnehmer gerade dabei sein, seinen Finger zur Nase zu führen, darf dieser Schnupftabak noch geschnupft werden. Nun gilt es, die Schnupftabak-Überreste, die sich im Gesicht und an den Fingern der Teilnehmer befinden, vorsichtig mit einem Pinsel einzusammeln und zurück in die Dose zu geben. Geschnupft werden darf nur mit maximal zwei Fingern gleichzeitig. Für die Sauberkeit ist hierbei entscheidend, wie viel Schnupftabak tatsächlich an den Fingern und im Gesicht des Teilnehmers zurückgeblieben ist. Diese Sauberkeit wird beim Napfcup allerdings nicht bewertet. Die Überreste des Schnupftabaks werden dennoch zurück in die Dose gegeben, um die geschnupfte Menge Schnupftabak beurteilen zu können. Bei beiden Wettbewerben gilt aber eine wichtige Regel: wer während der Wettkampfzeit niesen muss, wird umgehend disqualifiziert!

Jede Mannschaft darf für den Wettbewerb zwischen 4 und 6 Spielern anmelden, wobei nur die punkthöchsten 4 Spieler gewertet werden. Die Punkte dieser 4 Spieler werden abschließend addiert, wodurch die Siegermannschaft des Schnupftabak-Wettbewerbs ermittelt wird. Wie sich bereits vermuten lässt, müssen Teilnehmer der Schnupftabak-Wettbewerbe mindestens das 18. Lebensjahr erreicht haben. Weitere Regeln und Informationen zum Ablauf solcher Wettkämpfe findet sich auf der Website des Schweizer Schnupfverbands und des deutschen Schnupfverbands.

Die Geschichte des Schnupftabaks und der Schnupfverbände

Das Schnupfen von Tabak wurde erstmals im Jahr 1492 beobachtet. Christoph Kolumbus konnte bei der Entdeckung Amerikas Indianer dabei beobachten, wie diese zermahlene Tabakblätter in die Nase schoben oder diesen sogar mit Bambusrohren in die Nase bliesen. 

Bis der Schnupftabak auch in Europa Fuß fassen konnte, vergingen allerdings viele Jahre. Im Jahr 1561 wurde Schnupftabak erstmals als medizinisches Mittel gegen Migräne eingesetzt. So wurde Schnupftabak erstmals in Frankreich bekannt und konnte sich so als Mittel gegen Migräne zunächst etablieren. 

Erst im Jahr 1733 ließ sich der Schnupftabak auch in Deutschland als eigenes Produkt vorfinden. Bernard - ein Hersteller für Schnupftabak, der bis heute auf dem deutschen Markt gefestigt ist - wurde gegründet. Schon bald kamen weitere Unternehmen wie Pöschl hinzu, das ebenfalls bis heute bekannt ist. Der deutsche Schnupfverband wurde erst im Jahr 1968 gegründet. Dieser hat als Ziel, die Pflege und Ausbreitung des Schnupftabaks zu fördern. Mit der Zeit wurde so der Weg für den Schnupftabak geebnet, von dem heute in Deutschland jedes Jahr rund 270 Tonnen konsumiert werden. Weltweit wird dabei mit bis zu 25000 Tonnen gerechnet. 

In Deutschland werden mittlerweile rund 140 Sorten vertrieben. Diese werden in drei Kategorieren eingeteilt: Schmalzler, Snuff und Weisen. Schmalzler verwendet geriebene Tabakblätter, die mit Ölen und Aromastoffen ergänzt werden können. Auch Snuff greift auf die Benutzung eben dieser Öle und Aromastoffe zurück, wobei hier fein gemahlene Tabakrippen als Grundlage dienen. Weisen vereint lediglich Pfefferminze und Tabakzucker.

Wie schädlich ist Schnupftabak?

Als Tabakprodukt ist auch Schnupftabak schädlich. Das enthaltene Nikotin kann schnell und einfach abhängig machen. Zusätzlich schädigt Schnupftabak auf lange Sicht die Nasenschleimhaut. Entzündete Nasenschleimhäute und verstopfte Nasengänge können die Folge sein. Damit wird vor allem der Geruchssinn mit der Zeit immer weiter geschwächt. Die gesundheitlichen Risiken sind allerdings noch immer deutlich geringer als beim herkömmlichen Rauchen - frei von potentiellen Schäden ist allerdings auch der Konsum von Schnupftabak nicht. Inwiefern Schnupftabak mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung steht, lässt sich allerdings nicht sicher sagen. Tierversuche lassen auf eine Verbindung zwischen Schnupftabak und Nasenkrebs deuten. Ob und inwiefern sich diese Beobachtungen auf den Menschen übertragen lassen, ist allerdings ungewiss. Sicher ist nur: auch Schnupftabak enthält krebseregende Stoffe, die schon bei der Herstellung des Tabaks entstehen. Mit gesundheitlichen Risiken ist beim Konsum vom Tabak - ob Schnupftabak oder herkömmlicher Rauchtabak - immer zu rechnen.