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Rauchgeruch in der Wohnung

Rauchen in der eigenen Wohnung ist nach wie vor ein Thema, das in Deutschland für Diskussionen sorgt. Zwar geht der Anteil der Raucher:innen seit Jahren zurück, dennoch gibt es viele Haushalte, in denen regelmäßig oder gelegentlich in geschlossenen Räumen geraucht wird. Spätestens beim Auszug, beim Verkauf einer Immobilie oder nach dem Besuch von rauchenden Gästen stellt sich dann die Frage: Wie bekommt man den unangenehmen Rauchgeruch wieder aus der Wohnung?


INHALTSVERZEICHNIS

Rauchen in Mietwohnungen: Was ist erlaubt?


Grundsätzlich gilt: In Deutschland darf man in der eigenen Wohnung rauchen – auch als Mieter:in. Das Rauchen in der Wohnung fällt unter das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit. Ein Vermieter darf das Rauchen also nicht grundsätzlich verbieten, solange es keine explizite vertragliche Vereinbarung gibt, die etwas anderes regelt.

Allerdings gibt es Einschränkungen. Wenn der Rauch regelmäßig in andere Wohnungen zieht oder durch das Rauchen erhebliche Schäden an der Bausubstanz entstehen – etwa durch stark verfärbte Wände oder Nikotinablagerungen – kann es zu rechtlichen Konsequenzen kommen. Einige Gerichtsurteile haben bereits bestätigt, dass Mieter für solche Schäden haften und bei Auszug unter Umständen für eine umfassende Renovierung aufkommen müssen.

Das Thema ist also nicht nur aus hygienischer und ästhetischer Sicht relevant, sondern auch juristisch nicht ganz ohne. Wer in seiner Wohnung raucht, sollte sich darüber bewusst sein, dass das langfristige Spuren hinterlässt – für die man im Zweifel selbst aufkommen muss.


Warum hält sich Rauchgeruch so hartnäckig?


Wer glaubt, dass man nach dem letzten Rauchen einfach nur kurz lüften muss, um den Geruch loszuwerden, irrt sich. Der typische „kalte Rauchgeruch“ ist ein hartnäckiger Mix aus Nikotin, Teer und anderen chemischen Rückständen, die sich in der Raumluft, auf Oberflächen und in Materialien ablagern.

Besonders poröse Materialien wie Textilien, Teppiche oder Tapeten nehmen die Stoffe auf und geben sie nach und nach wieder ab – was den Eindruck vermittelt, der Geruch „klebt“ regelrecht in der Wohnung. Auch Wände, Decken, Möbel und sogar Elektrogeräte können Rauchpartikel speichern.

Je länger in einer Wohnung geraucht wurde, desto schwieriger ist es, den Geruch wieder vollständig zu entfernen. Oberflächliches Reinigen reicht in den meisten Fällen nicht aus – eine gründliche Behandlung ist nötig.


Wie wird man den Rauchgeruch wieder los?


Die Entfernung von Rauchgeruch erfordert mehrere Schritte – je nach Intensität der Belastung. Ein einmaliges Lüften oder der Einsatz eines Raumsprays hilft meist nur kurzfristig. Um den Geruch dauerhaft zu entfernen, müssen auch die Ursachen beseitigt werden.

1. Gründliches Lüften:
Der erste Schritt ist ein konsequentes Stoßlüften – am besten über mehrere Tage hinweg. Fenster für einige Minuten vollständig öffnen und für Durchzug sorgen, um die Raumluft möglichst schnell auszutauschen.

2. Textilien reinigen oder austauschen:
Textilien speichern Gerüche besonders hartnäckig. Vorhänge, Teppiche, Kissenbezüge und Decken sollten – sofern möglich – gewaschen oder professionell gereinigt werden. In besonders schweren Fällen ist es ratsam, stark belastete Stoffe zu entsorgen.

3. Oberflächen reinigen:
Wände, Fensterrahmen, Türen, Lichtschalter und Möbel sollten gründlich gereinigt werden. Nikotin und Rauchrückstände lassen sich oft mit Essigreiniger, speziellen Nikotinlösern oder Orangenölreinigern entfernen. Auch Böden – insbesondere Teppichböden – sollten gründlich behandelt oder ausgetauscht werden.

4. Wände und Decken behandeln:
Besonders in Räumen, in denen lange und häufig geraucht wurde, reichen Reinigung und Lüften nicht mehr aus. Die Nikotinrückstände schlagen durch und sorgen selbst nach Monaten noch für unangenehme Gerüche. In diesen Fällen ist ein Neuanstrich notwendig. Hier empfiehlt sich der Einsatz von spezieller Nikotinsperrfarbe, die die Rückstände einschließt und verhindert, dass sie erneut austreten.

5. Luftreiniger verwenden:
Moderne Luftreiniger mit HEPA- und Aktivkohlefiltern können Rauchpartikel aus der Luft filtern und die Geruchsbelastung deutlich reduzieren. Diese Geräte sind besonders sinnvoll, wenn regelmäßig in der Wohnung geraucht wird oder eine schnelle Verbesserung der Luftqualität gewünscht ist.

6. Ozonbehandlung durch Fachbetriebe:
Wenn alle Maßnahmen nicht ausreichen und der Rauchgeruch immer noch spürbar ist, bleibt oft nur die professionelle Ozonbehandlung. Dabei wird Ozon in den Raum geleitet, das die Geruchsmoleküle oxidiert und neutralisiert. Diese Methode ist sehr effektiv, sollte aber ausschließlich von Fachfirmen durchgeführt werden, da Ozon gesundheitsschädlich ist und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen erfordert.


Geruchsneutralisierung mit Hausmitteln – sinnvoll oder nicht?


Im Internet kursieren zahlreiche Hausmittel gegen Rauchgeruch: Essigschalen, Kaffeesatz, Backpulver oder Natron sollen Gerüche aus der Luft ziehen. Diese Methoden können in leichten Fällen durchaus unterstützend wirken, ersetzen aber keine gründliche Reinigung. Besonders bei stark verrauchten Wohnungen stoßen Hausmittel schnell an ihre Grenzen.

Wer langfristig und effektiv vorgehen möchte, sollte auf professionelle Reinigungsprodukte und -geräte zurückgreifen. Im Idealfall wird ein Maßnahmenpaket umgesetzt, das alle betroffenen Bereiche der Wohnung berücksichtigt.

Vorbeugung: Rauchgeruch erst gar nicht entstehen lassen
Die beste Methode gegen Rauchgeruch ist – wenig überraschend – ihn gar nicht erst entstehen zu lassen. Wer nicht vollständig auf das Rauchen in der Wohnung verzichten möchte, sollte einige Dinge beachten:
  • Möglichst nur am offenen Fenster oder auf dem Balkon rauchen
  • Aschenbecher regelmäßig entleeren und reinigen
  • Raum regelmäßig lüften
  • Luftreiniger dauerhaft einsetzen

Langfristig gesehen ist das Rauchen in Innenräumen jedoch immer mit einem Risiko verbunden – sowohl für die Gesundheit als auch für den Zustand der Wohnung.


Fazit


Rauchgeruch in der Wohnung ist mehr als nur ein ästhetisches Problem. Er setzt sich fest, hinterlässt Spuren und ist nur mit Mühe wieder zu entfernen. Doch mit dem richtigen Vorgehen – von konsequentem Lüften über gründliche Reinigung bis hin zu Spezialbehandlungen – lässt sich auch eine stark verrauchte Wohnung wieder in einen frischen, bewohnbaren Zustand versetzen.