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Warum raucht man überhaupt?

Kräuter und andere Pflanzen bzw. bestimmte Teile davon wurden meist aus spirituellen Gründen verräuchert, beispielsweise bei Rauchopfern. Räucherwerk ist im Grunde also so alt wie die Menschheit selbst, aber speziell die erste Verwendung von Tabak kann ungefähr auf 600-500 vor Christus datiert werden. Für Maya-Priester war es ein Teil von spirituellen Ritualen, Feuer anzuzünden und den Tabakrauch zu inhalieren. Der Begriff Tabak ist wahrscheinlich von dem Wort „tobago“ abgeleitet, mit dem die Pflanze auf den Antillen bezeichnet wurde.

Natürlich unterschied sich die Zusammensetzung des Räuchermaterials je nach Ritual. Wenn auch das Rauchen nicht ausschließlich von nativ amerikanischen Kulturen praktiziert wurde bzw. wird, so war es in jedem Fall typische für Kulturen wie den Azteken und Inka. Heutzutage spielt es bei den Navajo, Tsalagi und Hopi eine Rolle. 

Eine kurze Geschichte des (Tabak-)Rauchens

Der Tabak, den wir heute rauchen stammt also ursprünglich aus Amerika. Dort wurde er bereits vor der Eroberung des Kontinents durch Europäer angebaut und genutzt: An der Nordküste Südamerikas gab es Kautabak, für den Tabakblätter mit Kalk gemischt wurden. Auf den karibischen Inseln schnupften die Einheimischen ein tabakhaltiges Puder und im Guyana-Gebiet schätzen die Menschen einen Sud aus verkochtem Tabak. Sie reichten ihn bei Initiationsbräuchen und verwendeten ihn zur medizinischen Versorgung von Hautverletzungen.

Die Zigarette wurde vor Columbus erfunden

Sogar Vorläufer von Zigarren und Zigaretten gab es im vorkolonialen Amerika. In Brasilien und der Karibik umwickelte man zusammengerollte Tabakblätter oder füllte die Blätter zerkleinert in Schilfröhrchen, um sie zu rauchen. Die Verwendung solcher Pfeifen ist dagegen wohl die bekannteste Variante historischen Tabakkonsums.

Mit den Matrosen ging es nach Europa

Am 12. Oktober 1492 landete der in Genua geborene und von Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragon finanzierte Seefahrer Christoph Columbus mit seiner Expedition auf den Bahamas – er und seine Mitstreiter waren damit wahrscheinlich die ersten Europäer, die die Tabakpflanze kennenlernten. In seinem Logbuch beschreibt er, wie einige Inselbewohner den Europäern Tabakblätter angeboten haben, mit denen Columbus aber zunächst nichts anzufangen wusste. Erst als zwei seiner Begleiter (Luis de Torres und Rodrigo de Xeres) beobachteten, wie die Bewohner sich die angezündeten Blätter an den Mund legten und den Rauch inhalierten, war klar, wozu die Blätter gedacht waren. Wenig später lernten spanische Eroberer an der Küste Venezuelas den Tabak zu kauen und um 1500 erfuhr der Portugiese Pedro Álvares Cabral vom Pfeiferauchen.

Über die Matrosen, die anschließend zwischen Europa und Amerika hin- und her reisten kam der Tabak schlussendlich in süd- und westeuropäische Häfen und von dort aus in die ganze Welt. Tabak wurde rasch zu einem bedeutenden und zunächst teuren Handelsgut. Mit der Zeit wurde der Rauchgenuss aber für alle Gesellschaftsschichten erschwinglich, nicht zuletzt, weil sich das Kraut mit Laub strecken ließ und mit der Zeit auch in Europa angebaut wurde.

Aber warum raucht man heute?

Warum wir im 21. Jahrhundert immer noch rauchen ist natürlich weniger spiritueller Natur. Aber es ist nicht allein das Nikotin, das am Rauchen festhalten lässt, es gibt weitere Gründe.

Rauchen als Mittel der Entspannung

Für viele Menschen ist Rauchen ein Mittel zur Entspannung. Ist die Arbeit stressig oder der Alltag zu hektisch, hilft ihnen eine Zigarette darüber hinweg. Manche stimmen sich auf den Tag ein, indem sie morgens rauchen, vor dem Frühstück oder einer Tasse Kaffee. Bei Ärger oder Langeweile dient das Rauchen als Mittel zur Ablenkung und hilft die Gedanken besser treiben zu lassen. Und eine Pfeife am Abend gehört nicht nur zur klassischen Ausstattung von Cartoon-Seemännern, sondern bringt den Abend nach einem langen Tag entspannt zum Ausklingen.

Für die kleine Pause zwischendurch

Regelmäßige, selbst kleine Pausen bei der Arbeit sind für die Leistungsfähigkeit und Konzentration unerlässlich, das steht fest. Wahrscheinlich ist deswegen die Raucherpause zu einem festen Bestandteil der Arbeitskultur geworden. Wenn der Kopf im Büro schwer wie Blei wird verschafft die Raucherpause die nötige Auszeit.

Genuss und Nostalgie in einem Atemzug

Insbesondere Zigarrenliebhaber berichten gern davon, was für ein Hochgenuss das Rauchen sein kann. Gourmets des blauen Dunstes erkennen Aromen von Kaffee, Kakao, Zimt oder verschiedener Nussorten. Sogar die Süße reifer Schwarzkirschen und Anis schmecken sie heraus.

Vor allem ältere Leute verbinden das Rauchen mit schönen Erinnerungen an die gute alte Zeit. Rauchen umgibt früher wie heute ein Flair von Freiheit, Rebellion und Berühmtheit. Viele Hollywood-Filme, die in den 50er bis 90er Jahren entstanden vermittelten genau das ihrem Publikum in einem Paket. Und selbst Vorbilder aus den großen Sozialbewegungen und Politik waren oft mit einem Glimmstängel zu sehen. Kein Wunder also, dass einen der Zug an der Zigarette ins Schwelgen bringen kann.

Bedeutet der schlechte Ruf des Rauchens das Ende der Rauchkultur?

Mittlerweile sind die negativen Folgen des Tabakrauchens allgemein bekannt und der Gesetzgeber plant weitere Einschränkungen für die Tabakindustrie, wie dem kommenden, kompletten Werbeverbot für Tabakwaren. Neben der Verbannung des Rauches aus Gaststätten und Restaurants, den strengeren Auflagen im Verkauf sowie höheren Preisen muss wohl früher oder später auch sämtliche noch so kleine Werbung dran glauben. Immer wieder fordern Verbände ein Verbot des Tabakkonsums.

Wird die Rauchkultur damit irgendwann aussterben? Wenn man sich die oben genannten Gründe genau anschaut, ist die Antwort wohl eher nein. Denn mittlerweile gibt es E-Zigaretten, die anstelle der klassischen Rauchmittel Verwendung finden können. Und damit ändert sich lediglich das Medium, aber die Rauchkultur bleibt.