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Pfeife rauchen

INHALTSVERZEICHNIS

Allgemeines

Während der gesamte Tabakkonsum in Deutschland rückläufig ist, steigt die Anzahl der Pfeifenraucher seit einigen Jahren an. Der Grund: anders als die Zigarette empfinden viele Pfeifenliebhaber die Pfeife nicht als ungesunden Glimmstängel. Pfeifen laden zum Genießen ein und versprühen ein kultiviertes Flair. Pfeifenraucher zelebrieren den Genuss ihrer Pfeife ausgiebig und im Gegensatz zu Zigarettenrauchern fallen sie meist positiv auf. Selbst manche Nichtraucher empfinden den Duft des Pfeifenrauches als angenehm.
Die Ursprünge der Pfeife liegen im vorkolonialen Amerika. In Mexiko pflegte die Urbevölkerung zu rituellen Zwecken zerkleinerten Tabak in Schilfröhrchen zu rauchen, in Nordamerika kamen Pfeifen aus Schildpatt, Holz, Ton oder Stein zum Einsatz. Der französische Entdecker Jacques Cartier berichtet von seiner Reise nach Amerika 1536 von der Rauchkultur der kanadischen First Nations. Sie verwendeten ein Utensil, das er als pipe (Pfeife) bezeichnete. Über Seefahrer fand die Pfeife bald ihren Weg nach Europa und in die ganze Welt.

Wie findet man die richtige Pfeife?

Es gibt unzählige Pfeifen-Modelle aus denen angehende Pfeifenraucher wählen können. Die Formen reichen von geraden London-Modellen bis zur gebogenen Bent. Der Pfeifenkopf kann glatt oder sandgestrahlt sein. Die Entscheidung für eines davon ist eine Typ- und Geschmacksfrage.

Ein paar weitere Anhaltspunkte für die richtige Wahl

Besonders für Einsteiger bietet sich ein nicht zu dünner Holzrand des Pfeifenkopfes an. Die Wandung beträgt je nach Modell zwischen fünf und 40 Millimeter. Eine dickere Wandung schützt die Finger ungeübter Pfeifenraucher besser.

Eine stark gebogene Pfeife mag hübsch aussehen, für ein optimales Geschmackserlebnis ist sie aber keine gute Wahl. Eine intensive Biegung birgt das Risiko, den Rauchgenuss durch Feuchtigkeitsansammlung im Mundstück zu verderben. Ein wenig geschweiftes Mundstück ist eine bessere Wahl.

Für Menschen mit sensibler Zunge gibt es darüber hinaus Mundstücke mit sogenanntem Lippenbiss. Dieser sorgt dafür, dass der Rauch zuerst auf den weniger empfindlichen Gaumen stößt, bevor er sich im Mund entfaltet.

Zwei typische Pfeifenarten

Pfeifen bestehen klassischerweise aus verschiedenen Materialien, welche die beiden Pfeifenarten auszeichnen. Die typischen Materialien sind Baumheide und Meerschaum.
  • Die Bruyere-Pfeife : Eine Bruyere wird aus dem Wurzelholz der im Mittelmeerraum beheimateten Baumheide (Erica Arborea) hergestellt. Das Holz dieses Baumes zeichnet sich durch seine außergewöhnliche Härte aus, die durch die dichte Struktur der Holzfasern entsteht. Dadurch ist es perfekt für die Pfeifenherstellung geeignet und verleiht eine edle Optik. 
  • Die Meerschaum-Pfeife : Jeder, der Max und Moritz kennt hat von der Meerschaum-Pfeife gehört. Meerschaum ist Magnesiumsilikat, ein Mineral, das vor allem in der Türkei vorkommt. Der Vorteil einer Meerschaum-Pfeife ist, dass sie neutraler schmecken als die Bruyere-Pfeifen. Das Magnesiumsilikat gibt kein Eigenaroma an den Rauch ab. 

Tabak für die Pfeife

Die Auswahl an Tabak ist groß und lediglich der persönliche Geschmack ist für die richtige Wahl ausschlaggebend. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Grundsorten an Pfeifentabak.
  • Dänischer Tabak : Hauptbestandteil der dänischen Tabaksorten sind milde Tabake, die ein Vanille- oder Fruchtaroma haben. Typisch verwendete Tabaksorten sind z.B. Virginia und Black Cavendish. Durch ihre Milde eignet sich die dänischen Tabake bestens für Einsteiger ohne vorherige Raucherfahrung. 
  • Englischer Tabak : Auch bei den englischen Tabaksorten kommt Virginia zum Einsatz, allerdings gemischt mit Würztabak wie Burley oder Latakia. Englische Tabake haben ein rauchiges, kräftiges Aroma und werden in der Regel naturrein, ohne Zusätze angeboten. 

Die Mischung macht´s

Fachkundige Händler helfen gerne weiter, wenn es darum geht, seine persönliche Mischung für den Pfeifentabak zu finden – Rauchprobe inklusive. Es lohnt sich in jedem Fall, selbst zu experimentieren, um herauszufinden, was am besten schmeckt. Nach einer Weile hat noch jeder Pfeifenraucher die einzig wahre Mischung für sich finden.

Das richtige Zubehör für die Pfeife

Unverzichtbar für den Pfeifengenuss sind Pfeifenreiniger, damit die Pfeife nach dem Rauchen sauber wird. Ebenfalls unumgänglich ist der Pfeifenstopfer, der dazu dient, die Pfeife während des Rauchens nachzustopfen – ohne sich die Finger zu verbrennen. Darüber sollte jeder Pfeifenliebhaber ein Pfeifenfeuerzeug besitzen. Hier entweicht die Flamme seitlich, anstatt nach oben, was das Anzünden erleichtert.

Filter oder kein Filter, das ist hier die Frage

Das Thema Filter ist unter Pfeifenrauchern ein Streitpunkt und die Entscheidung dafür oder dagegen ist individuell. Ein Filter hat den Vorteil, dass er das Kribbeln auf der Zunge reduziert, das am Anfang zu spüren ist und sensible Zungen stören kann. Zudem nimmt er überschüssige Feuchtigkeit auf, die sich im Mundstück sammeln kann. Andererseits hält ein Filter einen Großteil der feinen Aromen zurück, die das Pfeiferauchen erst richtig zum Genuss machen. Zusätzlich wirkt sich der Filter auf den „Zug“ an der Pfeife aus – er wird schwerer zu kontrollieren, sodass die Pfeife schnell zu heiß werden kann. Wenn man sich für einen Filter entschieden hat, hat man die Auswahl zwischen solchen aus Meerschaum, Kieselgel und Balsaholz. Welcher es sein soll, entscheiden die Geschmacksnerven.

Das richtige Rauchen einer Pfeife

Wer seine Pfeife gefunden, sich für eine Tabakmischung entschieden und das Zubehör zur Hand hat, kann mit den Rauchgenuss beginnen. Pfeiferauchen braucht seine Zeit, obwohl Pfeifen durchgehend geraucht werden. So braucht es bei einer halben Füllung eine Stunde, bis die Pfeife leer ist – perfekt, um zu entschleunigen oder den Tag entspannt ausklingen zu lassen.

Das richtige Rauchen einer Pfeifen, sodass ein angenehmes Raucherlebnis und eine unbeschädigte Pfeife zurückbleiben, mag gelernt sein. Zu Beginn muss der Kopf der Pfeife passend gefüllt werden. Dazu sollte das erste Drittel des Tabaks locker hineingegeben werden. Anschließend wird der Tabak etwas angedrückt, bis er im letzten Drittel fest angedrückt werden sollte. Nun kann der Tabak entzündet werden - dies geschieht am besten mit kreisenden Bewegungen. Wie auch bei einer Zigarette sollte dabei leicht am Mundstück der Pfeife gezogen werden, damit sich die Glut ausbreiten kann. 

Beim Verbrennen des Pfeifentabaks kann es zu Lücken zwischen den Tabakschichten kommen. Um diesen entgegenzuwirken, kann die oberste Tabakschicht sanft nach unten gedrückt werden, um wieder Kontakt zum restlichen Tabak herzustellen. Durch eine gleichmäßige Glut im gesamten Kopf der Pfeife geht die Pfeife beim Rauchen nicht wiederholt aus. Falls das Ziehen etwas schwer fallen sollte, empfiehlt es sich, den Tabak vorsichtig mit dem Pfeifenbesteck wieder aufzulockern.

Das Rauchen von Pfeifen sollte nicht mit herkömmlichen Zigaretten oder ähnlichem verwechselt werden. Ähnlich wie bei einer Zigarre geht es beim Rauchen hauptsächlich um den Geschmack, weshalb der Rauch der Pfeife auch nicht eingeatmet werden sollte. Demnach sollte auch vorsichtig und nicht überhastet am Mundstück der Pfeife gezogen werden. Ein zu starker Zug vermindert zum einen den Rauchgenuss, zusätzlich kann aber auch die Pfeife Gefahr laufen, beschädigt zu werden. Dabei können sowohl Risse als auch Ausbuchtungen und ähnliches entstehen. Sollte die Glut im Kopf der Pfeife zuneige gehen, empfiehlt es sich stattdessen, vorsichtig in die Pfeife zu pusten. Dabei ist es am besten, die Luft in leichten, behutsamen Stößen in die Pfeife zu geben. So wird die Glut etwas angefacht, ohne dem Zustand der Pfeife nachträglich zu schaden.

Nach Benutzung wird empfohlen, die Pfeife einen Tag nicht zu benutzen, damit diese vollständig austrocknen kann. Um dem Geschmack in Zukunft nicht zu schaden, sollte die Pfeife nach jedem Gebrauch sorgfältig gereinigt werden. Dabei sollte auch der Filter gewechselt und Asche-Rückstände ausgeklopft werden. Eine dünne Kohleschicht an der Innenseite der Brennkammer ist unbedenklich - im Gegenteil, sie wird sogar empfohlen. So wird das Innere der Pfeife zukünftig geschützt und die Pfeife selbst weniger beansprucht.